Samstag, 31. März 2012

Sprachatlas, neue Runde

Heute früh, als ich mir die aktuelle Blog-Zugriffsstatistik ansah, war jemand gerade in einem älteren CR-Artikel unterwegs, zu dessen Überschrift mir auf die Schnelle nicht einfiel um was es sich dabei wohl drehen könnte.
Naja, klick ich mal drauf ... macht ja auch immer wieder Spaß solche Oldies zu lesen (meist jedenfalls amüsiere ich mich doch großartig).

Der Artikel hieß Warum ich spontanen Beisetzungswünschen gegenüber skeptisch bin.

Ha! Der war das! Der mit dem Sprachatlas und der Begriffsvielfalt im Deutschen. Tolles Projekt!

Eigentlich müsste man dort ja langsam in die nächste Runde gegangen sein, und siehe da - so isses auch. Runde Neun ist eingeklingelt, und ich möchte meinen Lesern erneut empfehlen die Uni Augsburg hierbei zu unterstützen.

Gleich am Anfang begrüßt mich ein rotierender Grillvogel, und ich soll ihn doch bitte benamsen. Nee liebe Leute, auch wenn's eigentlich meiner Sozialisation entsprechen sollte - Broiler nennen auch die Maiks, Mandys und Ronnys der ehemals neuen Bundesländer die Dinger nicht mehr. Hähnchen ist richtig. Und nicht Güggeli! Wo kommt das nun wieder her? Wiedermal die Schweizer?

Weiter geht's mit Nahrungsmitteln.

Is ja nich wahr, die haben sogar unsere Knullen in der Auswahl? Hätte ich ja nicht gedacht! Scheint doch kein Begriff von "rund um unser'n Kirchturm" zu sein, wie ich bisher annahm. Man kennt sie also auch in Augsburg, was ich von mir und den Bodenbirnen nicht unbedingt behaupten kann. Wer denkt sich denn solche gekünstelten Viersilber aus? Wahrscheinlich irgendein renitentes Nudelvolk oder konsequente Reiskonsumenten.

Ob's die gleichen sind, die Mütschli oder Laabla vom Bäcker holen? Ich habe echt keine Ahnung. Mütschli würde ich ja den Sachsen zutrauen, weil man dorten auch die Mutsch lieb hat ... aber das -li am Ende? Hm.
Laabla dürfte nun aber von Laible kommen, also auf jeden Fall was Süddeutsches. Aber ob nun unten rechts oder links, ob auf'm Berg oder in einer Schlucht ... wer weiß das schon? Ich jedenfalls nicht.

Bibbeleskäs oder Zibbeleskäs würde ich jetzt spontan in Hessen verorten, oder in der Pfalz vielleicht? Bimbeskanzler oder Handkäs mit Musik? Vielleicht interpretiere ich auch zu überstürzt.
Das Mutschekiebchen kommt doch aber bestimmt daher wo auch die Mütschli verkauft werden, oder?Während der Himmelgüegeli auch auf einem Güggeli landen kann? Vermute ich mal.

Nach dem Sudelblatt (mach mir eine Nudelsuppe, bevor ich dich besudel', Puppe - höhö!) kommt jetzt endlich auch die Uhrzeit dran. Noch mal zum mitmeißeln: Es heißt "Zehn nach halb acht", okay? Das ist doch nun nicht so schwer! Ich weiß gar nicht, warum meine Arbeitskollegen da immer rechnen müssen. Mein Frauchen hats doch auch geschafft!

Dieselbe hat jetzt auch noch was beizusteuern, weil sie den Begriff stickum kennt - im Gegensatz zu mir. Na, wenigstens weiß ich so jetzt gleich, wo's herkommt. Kann ich mir das Raten ersparen.
Das Fremdschämen allerdings nicht, denn "Mein Bruder ist größer als wie ich" kommt mir leider doch zu bekannt vor. Gossenjargon! Übel!
Was mir aber partout nicht einfallen will, ist, wie man den Bereich beim Haschen nennt, in dem man nicht abgeschlagen werden darf. Frauchen sagt: "im Frei", ich dagegen habe keinen Schimmer. Wahrscheinlich gabs bei uns keine freien Zonen. Wir hatten ja nüscht!

So, was jetzt aber ein Kalabums, ein Heubürzli und ein Butzegagele ist mag jeder selbst rausfinden. Viel Spaß!

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